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Die Zukunft des Trackings: Server-Side Tracking erklärt

Inhaltsverzeichnis Server Side Tracking

Definition und Grundprinzipien von Serverside Tracking

Server-Side-Tracking bezeichnet eine Methode der Datenerfassung, bei der Nutzerinteraktionen direkt auf dem Server statt im Browser des Benutzers verarbeitet werden. Dieser Ansatz ermöglicht es, Daten zu sammeln und zu verarbeiten, ohne dass diese durch den Client (den Browser) gehen müssen. Die primären Datenpunkte wie Klicks, Seitenansichten und Transaktionen werden beim Server-Side-Tracking an den eigenen Server gesendet und dort verarbeitet. Diese Methode bietet eine zentralisierte Kontrolle über die Datenerhebung und -verarbeitung, was zu einer verbesserten Datenqualität und -sicherheit führt.

Client Side Tracking erklärt

Unterschiede zum Client-Side-Tracking

Im Vergleich zum herkömmlichen Client-Side-Tracking, bei dem der Tracking-Cookie im Browser des Benutzers ausgeführt wird und Daten von dort aus an externe Server gesendet werden, minimiert das Server-Side-Tracking die Last auf dem Client und reduziert die Exposition gegenüber Datenschutzproblemen. Ein weiterer signifikanter Unterschied liegt in der Abhängigkeit von Browsern: Während Client-Side-Tracking oft durch Datenschutz-Erweiterungen oder Einstellungen in modernen Browsern eingeschränkt wird, bleibt Server-Side-Tracking davon unbeeinflusst. Dies führt zu einer konsistenteren Datenerfassung und einer reduzierten Blockierung durch Ad-Blocker oder ähnliche Technologien.

Server Side Tracking erklärt

Warum Server-Side Tracking wichtig wird

Cookies und ITP – Auswirkungen auf den Datenverlust

Intelligent Tracking Prevention (ITP) ist eine Funktion in Apples Safari-Browser, die darauf abzielt, die Verfolgung der Benutzeraktivitäten über verschiedene Websites hinweg zu beschränken. ITP reduziert die Lebensdauer von Cookies, insbesondere von Third-Party-Cookies, und verwendet maschinelles Lernen, um Tracker zu identifizieren und zu blockieren, was die Privatsphäre der Nutzer schützt.

ITP blockiert Third-Party-Cookies gänzlich, und verwendet maschinelles Lernen, um Tracker zu identifizieren und zu blockieren, was die Privatsphäre der Nutzer schützen soll. Seit 2019 – mit der Einführung von ITP 2.1. verringert Safari die Laufzeit von clientseitig-gesetzten 1st-Party Cookies (z.B. Google Analytics) auf 7 Tage. Vorher hatten diese Cookies eine Lebensdauer von bis zu 2 Jahren.

Ähnliche Initiativen von Firefox, Edge und Google Chrome

Nicht nur Safari hat Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre eingeführt. Auch andere Browser wie Firefox, Edge und Google Chrome haben ähnliche Initiativen gestartet. Firefox verwendet beispielsweise Enhanced Tracking Protection, das standardmäßig Third-Party-Tracking-Cookies blockiert. Google Chrome hat angekündigt, die Unterstützung für Third-Party-Cookies in 2024 zu beenden. Wichtig hierbei ist: Google Chrome ist weltweit für fast 2/3 aller Webzugriffe verantwortlich. Diese Maßnahmen haben bedeutende Auswirkungen auf Marketingstrategien, da sie die Datenerhebung über das Nutzerverhalten erschweren und somit zu Datenverlusten führen können. Konkret lauten diese:

  • Besucht ein Safari Nutzer nach 8 Tagen wieder die eigene Website wird dieser als neuer Nutzer erkannt
  • Bei URLs mit Tracking Fähigkeiten verringert sich die Lebensdauer sogar nur auf 24 Stunden anstatt auf 90 Tage.
  • Remarketing wird fast unmöglich
  • Eine Attribution von Conversions zu einem Marketingkanal wird fast unmöglich
  • Das führt dazu das Marketers nur noch einen ungenauen Blick auf die Customer Journey haben und nicht ableiten können, welcher Kanal welchen Wertbeitrag zum Unternehmenserfolg liefert

Cookieless Tracking: Unterschied zwischen clientseitig und serverseitig gesetzten First-Party-Cookies

Clientseitig gesetzte First-Party-Cookies

Clientseitig gesetzte First-Party-Cookies werden direkt im Browser des Nutzers erstellt und gespeichert. Diese Cookies sammeln Daten basierend auf den Aktionen des Nutzers auf der jeweiligen Website. Sie sind wichtig für Funktionen wie das Speichern von Anmeldedaten oder das Erfassen von Nutzerpräferenzen und ermöglichen eine personalisierte Nutzererfahrung. Da sie jedoch im Browser gesetzt werden, sind sie anfällig für Eingriffe durch Datenschutz-Tools und Browser-Einstellungen, die ihre Funktionalität einschränken können.

Serverseitig gesetzte First-Party-Cookies

Im Gegensatz dazu werden serverseitig gesetzte First-Party-Cookies vom Server aus initiiert und oft durch serverseitige Skripte wie PHP oder serverseitige Tracking-Tools verwaltet. Diese Methode umgeht einige der Einschränkungen, die moderne Browser auf clientseitige Cookies anwenden. Da die Datenverwaltung und -speicherung zentralisiert erfolgt, bieten sie eine stabilere und sicherere Umgebung für die Datensammlung. Dies ist besonders vorteilhaft in Bezug auf Datenschutzbestimmungen, da der Server die Kontrolle über die Cookie-Eigenschaften hat und diese entsprechend anpassen kann, um Compliance sicherzustellen.

Der Hauptunterschied zwischen beiden Ansätzen liegt in der Umgehung von browserbasierten Einschränkungen und der verbesserten Kontrolle über die Datensicherheit bei serverseitigen Cookies. Dies führt zu einer zuverlässigeren Datenerfassung und -verarbeitung, was in einer Zeit zunehmender Datenschutzanforderungen von großem Vorteil ist. Die Wahl zwischen diesen Methoden hängt von den spezifischen Anforderungen und Datenschutzrichtlinien eines Unternehmens ab.

Vorteile des Server-Side-Trackings

Datenschutz und Compliance

Server-Side-Tracking unterstützt Unternehmen dabei, höhere Datenschutzstandards zu erfüllen. Indem Daten auf dem Server statt im Client-Browser verarbeitet werden, kann die Einhaltung DSGVO besser gewährleistet werden. Dies ist besonders relevant bei der Anonymisierung oder Entfernung von IP-Adressen vor der Übermittlung an 3-Systeme, was eine zusätzliche Datenschutzmaßnahme darstellt.

Qualität und Kontrolle der Daten

Durch die zentrale Verarbeitung der Daten auf dem Server wird eine höhere Datenqualität sichergestellt. Fehlerquellen durch unterschiedliche Browser und Geräte werden minimiert. Unternehmen haben eine bessere Kontrolle über ihre Daten, da sie direkt am Ursprungspunkt verarbeitet werden und Tracking Preventionen der Browser nicht mehr greifen. Cookies haben wieder die ursprüngliche Lebensdauer von bis zu 2 Jahren.

Unabhängigkeit von Browser-Einschränkungen

Server-Side-Tracking ist weniger anfällig für Einschränkungen durch Browser, wie z.B. Cookie-Restriktionen oder Ad-Blocker. Das erhöht die Genauigkeit der Datenerfassung und ermöglicht eine umfassendere Nutzeranalyse.

Schnelle Ladezeiten von Webseiten

Da beim Server-Side-Tracking weniger Code im Browser des Benutzers geladen werden muss, verbessern sich die Ladezeiten der Webseite. Dies führt zu einer besseren Nutzererfahrung und potenziell höheren Conversion-Raten.

Weniger Datenlast auf dem Client-Browser

Die Reduzierung der auf dem Client ausgeführten Skripte verringert die Datenlast und verbessert die Performance des Browsers, was wiederum die Gesamterfahrung des Nutzers auf der Webseite optimiert.

Zugriff auf die RAW-Daten

Server-Side-Tracking ermöglicht den Zugriff auf Rohdaten, die für tiefergehende Analysen verwendet werden können. Dies bietet die Möglichkeit, detailliertere Einsichten zu gewinnen und datengetriebene Entscheidungen zu treffen.

Data Enrichment mit z.B. CRM / ERP Daten

Die Integration von Server-Side-Tracking-Daten mit CRM- oder ERP-Systemen ermöglicht ein umfassendes Data Enrichment. So können Nutzerdaten mit Kundenprofilen angereichert werden, was zu einer verbesserten Zielgruppenansprache und personalisierten Marketingstrategien führt.

Herausforderungen und Nachteile des Server-Side-Trackings

Technische Komplexität

Die Implementierung von Server-Side-Tracking kann technisch anspruchsvoll sein. Sie erfordert fundierte Kenntnisse in der Serveradministration und in der Handhabung von Datenverarbeitungssystemen. Zudem müssen Schnittstellen und Protokolle zwischen Webserver, Backend-Systemen und Datenbanken zuverlässig eingerichtet und gewartet werden. Diese Komplexität kann insbesondere für kleinere Teams oder Unternehmen ohne spezialisierte IT-Abteilungen eine Hürde darstellen.

Kosten und Ressourcenbedarf

Die Einrichtung und Wartung von Server-Side-Tracking-Systemen ist oft mit höheren initialen Kosten verbunden als traditionelle Client-Side-Lösungen. Neben der Notwendigkeit, dedizierte Server und entsprechende Sicherheitssysteme zu unterhalten, erfordert es auch laufende Investitionen in Softwarelizenzen, die Wartung der Infrastruktur und die Schulung des Personals. Diese Faktoren können besonders für kleinere Organisationen eine signifikante finanzielle Belastung darstellen.

Die Zukunft

Innovationen im Rahmen des Server-Side Trackings könnten in der Entwicklung neuer Algorithmen zur Datenverarbeitung liegen, die noch stärker auf Künstliche Intelligenz basieren. Möglich wird dies durch den Zugriff auf die RAW-Daten auf dem eigenen Tracking-Server. In Kombination mit ergänzenden ERP und CRM-Daten entstehen hier Datenpools, die für Next-Best-Offer oder Dynamic Pricing Use Cases genutzt werden können. Weiterhin könnten Verbesserungen in der Integration von Tracking mit anderen Technologien wie künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen die Personalisierung und Nutzererfahrung verbessern, sowie neue Möglichkeiten mit Predictive Analytics eröffnen.

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Tracking Herausforderungen für Marketers in 2024

Client-Side, Server-Side und Cookieless Tracking. Veränderung in der DSGVO. In 2024 verändert sich viel in der Webanalyse und traditionelle und bekannte Methoden werden Ende des Jahres nicht mehr funktionieren. 

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